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Tipp: Ecopoint-Kletterurlaub (trad) nach Cadarese im Piemont

02. April 2023

Klettergebiet

In Norditalien lockt das malerische Cadarese mit seinen Gneis-Rissklettereien! Verteilt auf mehrere Sektoren liegt das Klettergebiet schattig im Wald. Risse aller Art - von fingerbreit bis zum Kamin - reihen sich hier aneinander. Auch was die Schwierigkeiten angeht, kommt jede*r auf seine Kosten. Hier findet man Routen für Trad-Einsteiger*innen neben harten Brocken und mit ‘Tribe’ sogar eine der härtesten Trad-Routen überhaupt, die Spanne reicht von 4a bis 9a.  Wer die ersten Schritte mit Klemmgeräten wagen möchte, kann sich auch an eingebohrten Routen mit Bolts als Backup üben.  

  

Anreise  

Das erste Ziel in Richtung Cadarese ist Domodossola. Nach Domodossola hat man von Nürnberg aus drei Optionen:
 

1) Mit dem Zug über die Schweiz direkt nach Domodossola.

2) Mit dem Nachtzug von München nach Mailand und weiter mit der Regionalbahn nach Domodossola.

3) Kostengünstiger (leider auch unbequemer) mit dem Flixbus nach Mailand und weiter mit der Regionalbahn.

 

Die Züge von Mailand nach Domodossola fahren stündlich. Wir haben Option 3 (mit einer durchschnittl. Dauer von 16 h) getestet. Von Domodossola fahren mehrmals täglich Busse nach Cadarese - Fahrplan unbedingt vorab checken! Sonntags und zur Ferienzeit fährt der Bus nicht so häufig. Der Bus braucht ca. 40 min und kostet ca. 4 € pro Person. Passen die Taktung von Zug und Bus nicht ganz zusammen, lohnt sich ein Abstecher in das pittoreske Dorfzentrum von Domodossola, mit netten Cafés und (Lebensmittel-) Einkaufsmöglichkeiten.  

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann dieses in vielen italienischen Zügen mitnehmen - im Nahverkehr sogar gratis. In den Bus nach Cadarese hätten bei uns Fahrräder reingepasst, um sicher zu gehen, sollte man allerdings vorher das Busunternehmen kontaktieren (Link zum Busfahrplan und Kontakt siehe unten). 

Unsere Verbindung mit dem Flixbus und der Regionalbahn: 

  • Nürnberg - Mailand Lampugnano / Flixbus / 30-60 € / 12 h 

  • Mailand Lampugnano - Mailand Rho Fieramilano / Metro (Nr. 1) / 2€ / 10 min 

  • Mailand Rho Fieramilano - Domodossola / Zug / 10 € / 1 h 30 min 

  • Domodossola - Cadarese bzw. San Rocco / Bus / 4€ / 40 min 

 

Mobilität vor Ort 

In Cadarese angekommen, braucht man kein Transportmittel mehr. Der Zustieg zu den Felsen startet direkt im Dorf und ist zu Fuß selbst für Frankenjurakletter*innen bestreitbar. Man sollte allerdings bereits bei der Anreise Verpflegung für die ersten Tage mitbringen. Der nächste Dorfladen befindet sich in Premia (5km), lässt sich also eher an einem Pausetag per Bus und/oder Anhalter erreichen.  

 

Unterkunft & Gastronomie 

In Cadarese gibt es einen günstigen Campingplatz und ein paar wenige Ferienwohnungen und Zimmer. Wir haben uns für eine Ferienwohnung in San Rocco entschieden (über Airbnb gebucht, die WLAN-Verbindung war für mobiles Arbeiten ungenügend, das Netz für mobile Daten sehr gut). San Rocco liegt ca. 10 Gehminuten von Cadarese, weiter das Tal hinauf und hat einen hübschen kleinen Dorfkern mit einer exzellenten Bar! Neben regionalem und saisonalem Essen (meist auch glutenfrei und vegetarisch) sowie guter Bierauswahl gibt es Geschichten von der lokalen (Kletter-) Szene.  

  

Weitere Tipps 

Cadarese hat mehr zu bieten als Klettern: Neben der bereits erwähnten Bar, bietet das Örtchen ein Thermalbad und einen schönen Fluss zum Schwimmen. An Ruhetagen laden die umliegenden Berge zum Wandern, Trailrunning oder Biken ein. Auch ist Cadarese nicht das einzige Klettergebiet: In der Region gibt es viele weitere Felsen zum Trad-Klettern, Mehrseillängenklettern, Sportklettern und Bouldern. Da uns Cadarese für eine Woche als Gebiet genug Herausforderung bot, können wir keine Empfehlungen für die Ecopoint-Anreise in nahegelegene Kletterspots aussprechen.  

 

Fazit: Ecopoint in Cadarese, ab Nürnberg

Ist es günstiger?  

Wahrscheinlich kommt man preislich günstiger weg, wenn man ein Auto vollpackt (5 Personen!) und nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist. Wir haben das mal durchgerechnet mit Maut, Fahrzeugabnutzung und Spritpreisen und kamen zu dem Ergebnis, dass es sich ab 5 Personen im Auto preislich und auch in Bezug auf die Emissionen lohnt. Es kommt also drauf an, wie voll man das Auto macht.

Ist es schneller?  

Für die Ecopoint-Anreise sollte auf jeden Fall mehr Zeit eingeplant werden. Wir hatten einen Flixbus über Nacht gebucht, was gut funktioniert hat. Ein Teil von uns kam ohne Probleme nach ca. 16 h schon am Vormittag (Zug- und Busfahrt in Italien mit eingerechnet) in Cadarese an. Ein anderer Teil hatte da etwas mehr Pech und war von Zugstreiks in Mailand betroffen. Für längere Aufenthalte (ab 1 Woche) in Cadarese kann man den Mehraufwand an Zeit auf jeden Fall verkraften.  

Ist es angenehmer?  

Wie gesagt, kamen uns teils Zugstreiks bei unserer Anreise dazwischen. Das war nicht ganz so angenehm. Für Nadja, Andrea und Linus lief jedoch alles nach Plan. Da wir eine größere Gruppe waren und ein Teil der Gruppe zuvor in Finale Ligure war und andere später anreisten bzw. früher abreisten, konnten wir jedenfalls sehr davon profitieren, dass jede*r von unterschiedlichen Orten und an unterschiedlichen Tagen flexibel anreisen konnte. Das wäre mit Autoanreise womöglich umständlicher gewesen, zumindest deutlich teurer und mit höheren Emissionen verbunden. Dadurch, dass man vor Ort wirklich kein Auto benötigt, lohnt sich die Überlegung, ohne anzureisen, auf jeden Fall. Seit 2023 gibt es einen NightJet von München über Mailand nach Genua, mit dem die Reise sicher auch bequemer ist als mit dem Flixbus. 

Würden wir es wieder tun?  

JA, und länger bleiben! Für eine Woche hat sich die teilweise umständliche Anreise etwas verhältnislos angefühlt. Aber wenn es das nächste Mal (bei allen) reibungsloser mit den Zügen abläuft, und wir etwas mehr Zeit vor Ort haben, spricht Vieles für die Ecopoint-Anreise -- bei der man deutlich mehr von Land und Leuten mitbekommt!   

  

Autor*innen: 

Nadja und Sofie 

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