Tipp: Ecopoint-Kletterurlaub Arco
08. Dezember 2023
Klettergebiet
Jeder kennt Arco und das Sarcatal von seinen unzähligen Kalkwänden und dem dicken Sport-Kletterführer, der mit jeder Neuauflage dicker wird. Doch auch für Liebhaber*innen von Mehrseillängen bietet das Sarcatal ein riesiges Potential an Touren unterschiedlicher Schwierigkeit und Absicherung. Eingebettet sind die meisten Klettereien direkt im paradiesischen Sarcatal, eine ideale Voraussetzung, um mit Öffies dieses Gebiet zu erkunden.
Anreise und Mobilität vor Ort
Mittlerweile, wo die meisten von uns ein Deutschlandticket haben, ist wohl die preismäßig günstigste Variante, von München bis Trient mit dem Flixbus zu fahren. Der Flixbus fährt an 10 verschiedenen Uhrzeiten pro Tag nach Trient und kostet zwischen 18 und 70 Euro, je nachdem, wie zeitig man dran ist und wie flexibel man ist. Die schnellste Fahrt dauert 4:20h.
Von Trient fährt man dann mit dem Bus B205 für 3 Euro nach Arco. Dieser fährt stündlich. Keine Panik, wenn man mal 10min warten muss: Der Bus kommt IMMER…irgendwann. Diese Linie ist auch die beste, um im Sarcatal an die Felsen zu kommen. Es gibt sehr viele Haltestellen, auch mal direkt an der Bundesstraße, die selten benutzt werden. Daher: Haltewunschtaste drücken und beim Einsteigswunsch Hand heben! Als App empfehle ich „OpenMove“, damit fährt man noch günstiger. Nicht vergessen, das Ticket an einem Barcode am Einstieg des Busses zu aktivieren!
Wer es etwas komfortabler haben will, kann natürlich auch mit dem Eurocity von München nach Rovereto (4:45 h) fahren. Manchmal hat man ja auch Glück und erwischt einen günstigen Sparpreis. Die 18 Euro vom Flixbus werden von der Bahn aber wohl nie erreicht. Von Rovereto fährt regelmäßig ein Bus nach Arco, aber auch die Radstrecke lohnt sich!
Apropos: Wer mehr Kletterwände erreichen möchte und auch bereit ist, dafür ein paar Höhenmeter in Kauf zu nehmen, nimmt einfach sein Fahrrad zusätzlich mit. Ich persönlich bin kein Fan von zuviel Ausdauersport und bevorzuge daher die bequemere Variante ohne Fahrrad…
Unterkunft & Gastronomie
Das Sarcatal sowie der nördliche Gardasee ist ein Paradies für Sportler*innen - sei es surfen, tauchen, Mountainbiken, Motocrossfahren, klettern, Wandern oder Basejumpen. Dementsprechend viele Unterkunftsmöglichkeiten werden angeboten, welche auch von Jahr zu Jahr teurer werden. Leider sind auch die Campingplätze, vor allem in Arco, völlig überteuert. Eine noch bezahlbare Variante bietet der „Camping Daino“ in Pietramurata. Es macht Sinn, in der Nebensaison den Urlaub zu planen, da die Preise günstiger sind (gerade für Gruppen gibt es dann z.T. günstige Ferienwohnungen) und die Temperaturen angenehmer zum Klettern. Gastronomie: Preiswert ist es sicherlich, Pizzaessen zu gehen.
Weitere Tipps
Wer, wie ich, mal gerne bei anderen Sportarten zuschaut, wird schnell fündig bei der Motocross-Strecke bei Pietramurata, bei der Schach-Weltmeisterschaft in Arco oder einfach in der „Bar Zebrate“ unterhalb der Sonnenplatten: hier kann man „la dolce vita“ bei einem Espresso genießen und dabei zuschauen, wie die Basejumper vom Monte Brento springen und sich danach voller Adrenalin auf die Schulter klopfen. Die Sportler*innen kommen, egal bei welcher Sportart, aus der ganzen Welt.
Fazit: Ecopoint in Arco, ab Nürnberg
Ist es günstiger?
Wenn man das Deutschlandticket nach München nicht mit einrechnet (weil man das ja eh hat) und dann für 18 Euro mit dem Flixbus plus 3 Euro mit dem trentiner Bus rechnet, hat man einen Preis, der unschlagbarer nicht sein kann. Selbst bei einem mit 4 Personen vollgepackten Auto kommt man (inkl. Maut und Vignette) nicht günstiger!
Ist es schneller?
Bei der Flixbus-Variante muss man sicherlich viel Zeit einplanen. Andererseits kann eine Autofahrt nach Arco zur Urlaubszeit auch mit unzähligen Staus bespickt sein. Meine bisherigen Ecopoint-Fahrten nach Trient verliefen ohne Komplikationen. Wenn man mit dem Eurocity fährt, ist man wahrscheinlich ungefähr so schnell wie mit dem Auto (wenn man Auto-Pausen mit einrechnet).
Ist es angenehmer?
Ich finde Zug- und Busfahrten eigentlich immer angenehmer als im Auto. Man erlebt mehr! Leider wird man an der Grenze mit dem Flixbus oft gefilzt, was viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Übrigens: bei den Flixbussen, die länger brauchen, sind meist noch Pausen auf der italienischen Autobahn mit eingerechnet.
Würden wir es wieder tun?
Natürlich! Jederzeit! Schon allein, weil das Potenzial an MSL im Sarcatal sooo groß ist, dass ich da gar nicht in die Seitentäler rein muss...
Autor:
Raimund Schuh